Hanf als Decke

Hintergründe zur Nutzhanfpflanze, ihrer Pflanzenfasern und Eignung als Bettdecke

Hanf ist ein besonders schnell wachsender Rohstoff. Die Pflanze benötigt beim Anbau keinen Einsatz von Pestiziden und hat keine hohen Ansprüche an die Bodenzusammensetzung des Anbaugebietes. Somit wächst der Nutzhanf frei von Schädlingen, Krankheiten, Viren und Pestiziden auf regionalen Feldern. Sein Wasserbedarf beträgt im Vergleich zum Baumwollanbau einen Bruchteil. Darüber hinaus ist er widerstandsfähig gegenüber Wetterextreme und Klimawandel. Wird ein Hanffeld und ein Baumwollfeld der gleichen Größe geerntet, so ist der Faserertrag des Nutzhanfs in etwa das Dreifache. Die Schädlingsresistenz und der ressourcenschonende Anbau macht die Hanfpflanze zu einem der nachhaltigsten, ökologisch höchst sinnvollsten Rohstoffe der Zukunft.

Betrachten wir die Fasern der Hanfpflanze und deren Eigenschaften etwas genauer. Die Fasern ähneln im Aufbau den Fasern der Baumwolle. Die natürliche Faser ist besonders lang, reißfest, langlebig, widerstandsfähig und robust. Außerdem zeichnet sie ihre Leichtigkeit aus, was sich auf das Gewicht der Bettdecke auswirkt und diese nicht zu schwer macht. Die Pflanzenfasern des Hanfs können sehr gut Feuchtigkeit aufnehmen. Beim Schlafen lässt sich damit ein angenehmes, trockenes Bettklima erhalten und es entsteht keine unangenehme Verdunstungskälte. Die Feuchtigkeit wird also schnell vom Körper weggeleitet und es findet eine ideale Regulation statt. Bettdecken, in denen Naturhanf verarbeitet ist, zeichnen sich durch ihre sehr gute Atmungsaktivität und ihre stark Temperatur ausgleichenden Eigenschaften aus. Hanffasern haben dazu eine antistatische Eigenschaft, das heißt, dass sie staubabweisend sind und sich somit auch sehr gut für Allergiker eignen. Die Hanfdecke ist hautsympathisch und hat einen natürlichen antimikrobiellen Effekt. Dadurch wird eine unangenehme Geruchsbildung der Decke gehemmt.

Bettdecken aus Naturpflanzenfasern haben also viele positive Eigenschaften. Und sie erfreuen sich dementsprechend gegenwärtig einer natürlich wachsenden Beliebtheit.

Ziehen wir Vergleiche zu Naturhaarfüllungen:

Decken aus Naturhaar und Naturfasern funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Aus den Haaren und oder Fasern wird ein Vlies gesponnen. Die in dem Vlies eingeschlossene Luft trägt dazu bei, die vom Körper abgegebene Wärme zu isolieren und nicht an die Raumluft zu verlieren. Je feiner und voluminöser (zum Beispiel die Spiralenform von Merinohaar) die einzelnen Elemente sind, die zum Vlies verarbeitet werden, desto höher ist die Wärmeisolationseigenschaft. Für ein Winterbett aus Hanf wird ein Anteil (etwa 40 %) Schafschurwolle beigefügt, um eben die nötigen Wärmeeigenschaften zu bekommen, die für kalte Nächte notwendig sind. Würde eine Winterdecke aus reiner Hanffaser gefertigt werden, wäre das Gewicht der Decke viel zu schwer.

Im Vergleich zu Naturhaar sind die Naturfasern glatter und nicht so fein. Bei der Verarbeitung entstehen weniger winzig, kleine Zwischenräume, was sich schlechter auf die Gesamtisolation der Decke auswirkt. Bei gleichem Gesamtgewicht von Bettdecken aus Naturhaar und Naturfaser kann die Luft bei der Decke aus Faser nicht so gut eingeschlossen werden. Das führt zu einer geringeren Wärmeisolationseigenschaft der Naturfasern gegenüber der Naturhaare. Reine Hanf-, Bambus- und Baumwolldecken sind deswegen als Winterbetten ungeeignet. Sie würden sonst ein derartiges Volumen und Gewicht aufweisen, welches beim Schlafen nur mit dem Wort “erdrückend” beschreibbar wäre.

Die Eigenschaften einer Bettdecke aus Hanf spielen also ihre großen Vorteile in der wärmeren Jahreszeit aus. Direkt nach dem Zudecken haben sie einen leicht kühlenden Effekt und haben trotzdem eine gute Wärmespeicherung.

Für Sommernächte ist eine Naturfaserdecke, speziell eine aus Hanffaser, eine sehr gute Wahl.

 

 

weitere Informationen:

 

Alles zu Naturhaar- und Naturfaserdecken